2015-09-01
Schon seit 2 Jahren überlege ich immer wieder das Für und Wider eines Stromspeichers. Hier nun die Überlegungen welche zu einer Entscheidung – ja wir beschaffen einen Speicher – geführt haben.
In unserem Betrieb erzeugen wir Strom mit einer Photovoltaik Anlage, erbaut im Jahr 2010.
Verbrauchen tun wir von diesem Sonnenstrom ohne weitere Massnahmen >50% selbst.
Als Heizung setzen wir mittlerweile 2 Blockheizkraftwerke ein, welche Wärme und Strom in einem Gasmotor erzeugen. Auch hier nutzen wir den Strom vorrangig im Betrieb. Erst dann wird der nicht im Betrieb verbrauchte Strom ins Netz eingespeist.
Da im Betrieb auch zu Zeiten zu denen die Sonne nicht scheint oder die Blockheizkraftwerke nicht laufen, Strom verbraucht wird müssen wir trotzdem im Jahr noch ~5.000 kwh Ökostrom vom Versorger zukaufen.
Das Monitoring macht es deutlich
Um die Vorüberlegungen zu bestätigen, das der Strom wie oben beschrieben zu den NICHT Laufzeiten der Photovoltaik/BHKw’s verbraucht wird wurde im Sept. 2014 ein Strommonitoring in Betrieb genommen.
Hier sind die wesentlichen Daten für den 18. Juli 2015, ein Tag mit super Sonnenschein (150% der Sollleistung) und den 19. Juli 2015, ein Tag mit wenig Sonne (41% der Sollleistung) in der Graphik dargestellt.
Deutlich sind die Verbrauchsschwankungen im Tagesbetrieb zu sehen, also nicht nur Strombezug vom Versorger in der Nacht, sondern gerade bei wenig Sonne auch reichlich Strombezug am Tag. Durch den Tagesablauf und die Bedürfnisse des Café- und Pensionsbetriebes läßt sich hier nicht mehr so viel steuern wie im Privathaushalt.
Ich habe sorgfältig den Blog von Nico Treffkorn, „Stromspeicher selber bauen – DIY Workshop 25kWh nutzbar“ studiert und für uns dann folgende Eckpunkte festgelegt:
- Speichergröße: 15kwh nutzbare Kapazität
- Sunny Island 6.0
- Integration des Stromspeichers ins Strommonitoring
- erwartete Voll-Zyklen des Akku ~ 4.000
Kostenüberlegung:
- Gestehungskosten Strom durch das BHKw <0,10€
- Gestehungskosten Strom durch die PV bleibt unberücksichtigt, weil wir für den selbstverbrauchten Strom mehr bekommen als wenn wir diesen einspeisen.
- Verlust durch ein/ausspeichern ~20%.
- Differenz zwischen Strombezug(Versorger)/Erzeugung mit BHKw =>0,15€
- Lebensdauer des Akku, 4.000 Zyklen * 15kwh = 60.000 kwh.
- Der verwendete Akku soll incl. Zubehör ~ 3.700 € kosten.
- bereits nach 1.500 Zyklen ist der Akku bezahlt, diese Lebensdauer sollte er auch im schlechtesten Fall erreichen.
- der Sunny Island kann auch nach dem Lebensende des Akku, dann vielleicht mit der nächsten Akkugeneration weiter genutzt werden, folglich müßen nur die Kosten für den Akku eingespielt werden.
Fazit:
Die Beschaffung eines Stromspeichers hilft uns Spitzenverbräuche besser mit Eigenstrom abzudecken und auf dem Weg möglichst autark zu werden. Die Beschaffung ist eingeleitet (Aug. 2015) und die Installation soll in der ersten Septemberwoche erfolgen. Inbetriebnahme durch den Elektriker ist für den 09.09.2015 geplant. Im Teil2 werde ich hier über die Installation berichten.
Mal schauen ob alles so klappt wie gedacht.