Stromspeicher – Von Ägypten bis Hightech

Stromspeicher – Von Ägypten bis Hightech

Und nun? Wie bekommt man einen so schweren Speicher an Ort und Stelle?

Die Lieferung der Batterie für unseren Stromspeicher erfolgte am 02-09-2015 per Spedition auf einer Euro-Palette. Gewicht 1170 kg.
Die zuvor angestellte Überlegung die Gabelstaplerbatterie mit dem eigenen Hubwagen auf Niveau zu befördern und sie anschließend mit der Ägypten Methode ging auf und die Batterie war in 1/2 Std. an Ort und Stelle bewegt.

Wer Asterix gelesen hat, weiß wie´s geht: schwere Lasten auf kurzen Besenstielen aus Hartholz rollen.

Die waren schon schlau.

Mal schauen, ob unsere Enkeltochter sich beim nächsten schweren Transport daran erinnert wie man es machen kann.

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1,2 t Akku auf dem Weg zu Bestimmungsort

Über der Batterie habe ich eine Furnierplatte als Kontruktionsholz angebracht an welcher später die diversen Teile befestigt wurden.

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links: geöffneter SI, recht: BatFuse (Batteriesicherung 2x 160Ah), unten: Gabelstablerakku 881Ah

Strom weg!

Am 09-09-2015 morgens war dann Jan Obernauer mit Verstärkung pünktlich zur Stelle um dann nach weiteren Vorbereitungen um 10:00h (Generalstabsmäßig geplant :-)) den Strom komplett wegzuschalten. Alle Gäste der Pension waren informiert und die Caféküche hatte sich auch gut organisiert. Johanna hatte das Mittag, das es um 12h geben sollte, schon gut vorbereitet. Das Team von Elektro Obernauer installierte den EnergieMeter von SMA sowie die Absicherung für den Sunny Island 6.0 . Diese Kombi mit der Gabelstaplerbatterie war für sie wohl auch neu.

Macht nichts, man lernt nie aus.

Anschließend erfolgte die restliche Elektroinstallation und um 14:30h ging der SI in Betrieb nachdem zuvor die folgende Parameter der Standardkonfiguration verändert wurden:

SI-Parameter

Janbeck*s FAIRhaus ist fast autark

Zack und das Ganze funktioniert. Ein bischen Hightech gehört dazu. Schöne Grafiken und Statistiken. Wir versuchen noch mehr den Gleichzeitigkeitsfaktor zu beherrschen und die Großverbraucher nacheinander anzuschalten. In Italien wird das übrigens direkt vom Stromanbieter geregelt. Da geht das gleichzeitige Bedienen von Waschmaschine und Trockner und Fön nicht, weil die maximale Abnahmemenge von Strom begrenzt ist. Das entzerrt etwaige Stromspitzen. Bei uns im Pensions- und Cafébetrieb ist das nicht so einfach und manchmal nicht möglich. Wäsche, Kuchen, Spülen… alles will gleichzeitig gemacht werden. Eine tägliche Dokumentation hilft uns das in den Griff zu bekommen.

Und jetzt?

Nach gut einem Monat ist unser Bezug aus dem Netz gegen null.

Strombezug im September 2015, deutlich ist der gesunke Bezug zu sehen. Der Ausreißer am 12.09 ist ein Ampera Treffen auf unserem Hof wo wir 91 kwh an die Ampera's weitergegeben haben
Strombezug im September 2015, deutlich ist der reduzierte Strombezug zu sehen. Der Ausreißer am 12.09 ist ein Ampera Treffen auf unserem Hof wo wir 91 kwh an die Ampera’s weitergegeben haben

Die Dokumentationen in der Küche sind nicht mehr oder nur noch sporadisch nötig. Und auch sonst hat sich alles gut eingespielt. Wir sind zufrieden.

Das ist schon ein gutes Gefühl den selbst erzeugten Strom auch selber zu nutzen und kommt bei allen öffentlichen Diskussionen um Netzausbau, Ärger mit Stromversorgern usw….IMG_1426a

7 Kommentare

Habt ihr immernoch die 2,50V für die Vollladung und Ausgleichsladung?
Ich bin da mit der Elektrolytumwälzung an meiner Batterie deutlich runter auf 2,4V und hab die SD trotzdem schön auf 1,285, auch nach einem Jahr Betrieb.
Deutlich weniger Gasung, weniger Wasser nachfüllen und weniger Oxidation an den Bleiplatten.
Die Ladung ist mit EUW auch deutlich effizienter.

Hallo Thomas,
wir fahren unseren Speicher mit den Werten welche ich in der Excel Tabelle dargestellt habe. Schnelladung => 2,45V // Ausgleichsladung => 2,40V // Volladung => 2,35V. Gasung findet sogut wie gar nicht statt und der Wasserverbrauch liegt bei unter 1 Liter im Monat, wobei ich die richtig warme Jahreszeit noch nicht im Betrieb hatte.
heutiger Wert für den Ladefaktor => 1,020. Ich denke mit den Werten bin ich gut aufgestellt.

Schön zusehen, dass es so nachhaltig denkende Unternehmen gibt.

Ich habe eine Frage, die in diesem und auch in vorherigen Artikel nicht behandelt wurde. Wie lange wird es etwa dauern bis der Stromspeicher seine eigenen Kosten eingespart hat. Im letzten Artikel steht etwas von 1.500 Ladezyklen.

Bitte halten Sie uns diesbezüglich auf dem Laufenden, mich würde sehr interessieren, wie ob Ihre Bilanz immer noch so positiv ist, wenn der Herbst nicht mehr ganz so sonnig ist.

Viele Grüße aus Berlin!

Die Kostenbetrachtung habe ich unterteilt in die Kosten für den AKKU, hier rechne ich mit einer Zeit von ca. 3 bis 3,5 Jahren bis der AKKU bezahlt ist. Der Sunny Island und die Installationskosten sollten nach weiteren 3 Jahren bezahlt sein. Sollte der AKKU vorher unbrauchbar werden so kann der Sunny Island weiter genutzt werden und die Investition ist nicht umsonst.
Die Bilanz wird im dunklen Halbjahr eher besser werden, weil unser BHKw hier reichlich Strom produziert, halt die ideale Ergänzung zur Photovoltaik im Sommer.
Heute haben wir bereits 36 Vollladezyklen (bezogen auf 15kwh Leistung) erreicht.
Wir halten Sie gerne auf dem Laufenden und berichten gerne!

Hallo Stephan,

es freut mich sehr, dass das System auch bei Dir so gut funktioniert. Solange die EUM aktiv ist und ggf auch ein Desulfator, wird die Batterie länger als 1500 Zyklen halten.

Vg
Nico

Hallo Niko,
wegen der Ladezyklen habe ich auch keine Befürchtungen.
Elektrolyt Umwälzung läuft, aber mit Desulfator habe ich mich noch nicht beschäftigt. Berichtest du in Deinem Blog darüber?

Über den ersten vollen Monat mit seinen Ergebnissen werde ich die nächsten Tage hier berichten, schon mal vorweg, die Autarkie lag bei 93,8%.

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